Lou Reed schrieb 50 Jahre Rockgeschichte mit


Der Sänger und Gitarrist Lou Reed starb am 27. Oktober 2013 in Southampton, New York. Lou Reed gründete mit John Cale die Band „The Velvet Underground“, die mich neben anderen viele Jahre begleitete. Mich sprachen übrigens die Titel aus einer früheren Periode mit der Sängerin Nico besonders an.
Auf wikipedia hat man die Wirkung seines Schaffens gut und knapp ausformuliert:

Lou Reeds Themen waren der Rockmusik ihrer Zeit weit voraus. Die populäre Musik erreichte Reed erst mit der Entstehung des Punk Mitte und Ende der 70er Jahre, aber selbst dann waren seine Lieder einzigartig: entweder vom Feedback der Gitarre überlagert oder zart melodisch; Reed singt üblicherweise über das Beunruhigende bis Schäbige, nicht nur innerhalb der etablierten Gesellschaft, sondern auch innerhalb der damaligen Gegenkultur oder des „Underground“. Walk on the Wild Side ist ein ironischer Gruß an die Außenseiter, Stricher und Transvestiten in Andy Warhols The Factory. Perfect Day wurde später in den Soundtrack des Films Trainspotting – Neue Helden aufgenommen. Themen, die Allen Ginsberg, William S. Burroughs und Jean Genet behandelten, nahm Lou Reed auf und entwickelte sie weiter. Reed war immer eine starke Künstlerpersönlichkeit, die sich selten dem herrschenden Zeitgeist angepasst hat. So bevorzugte er schwarzes Leder und sadomasochistische Outfits während der optimistisch bunten Hippiezeit der 60er Jahre. Dieses Outfit stellte vielleicht eine optische Entsprechung seiner bewusst skeptisch distanzierten Haltung des urbanen Realisten dar. Bezeichnend für ihn ist auch ein schneidend trockener, durch Selbstironie getönter Humor, der seine Texte und seine sonstigen Äußerungen immer wieder durchzieht. Das Hauptthema seiner lakonisch vorgetragenen Songs ist immer wieder das „beschädigte Leben“ im Großstadtdschungel, aber auch in der scheinbar intakten Vorstadtidylle. Seine Figuren sind meist in ihren unlösbaren Widersprüchen oder seelischen Abgründen verstrickt. Der Tenor seiner Texte ist illusionslos pessimistisch, aber mehr mitfühlend als zynisch. Sein Mitfühlen bezieht sich jedoch nicht auf Journalisten, die er bis zu seinem Tode immer wieder als eine höchst ignorante, unaufrichtige und aufdringliche Gattung abkanzelte und die oft zum bevorzugten Ziel seiner gefürchteten Schlagfertigkeit und Direktheit wurden. Wie Warhol oder ein Fluxuskünstler ließ er die ihm lästigen Interviews zu kleinen künstlerischen Performances geraten, indem er die Erwartungen des Fragestellenden völlig unterlief.
Lou Reed galt als streitbarer und unvorhersehbarer Künstler. In den letzten Jahrzehnten empfand er, dass der Rockmusik zunehmend engere inhaltliche und musikalische Grenzen auferlegt wurden, und suchte die Zusammenarbeit mit Kollegen oder Freunden aus anderen Bereichen wie z. B. Paul Auster, Julian Schnabel, Philip Glass, Jim Jarmusch, Robert Wilson oder Wim Wenders, um für sich neue Möglichkeiten auszuloten.

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Eben sah ich, dass es gerade unter den kostenlosen Angeboten zwei Autorinnen gibt, die ich sehr schätze.

Bernadette Reichmuth hat Ihre wirklich wunderschönen und doch unsentimentalen Tiergeschichten ins Werbeangebot gestellt, die Tiergeschichtenleser aber auch außerhalb dieser Werbeaktion Freude machen würden, weil sie einfach gut sind, beide hatte ich schon rezensiert.

Und dass Weihnachten schon gar nicht mehr weit ist meint man im Henss-Verlag und bewirbt mit einem kostenlosen Angebot einen Adventskalender mit Geschichten von Patricia Koelle, die wirklich herzig sind und nicht nur den Kindern Freude bringen werden.

Und wenn man die kostenlosen Angebote verpasst, braucht man sich nicht zu ärgern, denn beide Bücher sind jeden Cent Wert, den sie kosten.
 

am 03.11.2013 stimmen Berliner ab – jede Stimme zählt


Im Jahr 2014 läuft der Konzessionsvertrag mit dem derzeitigen Inhaber und Betreiber des Netzes, der Vattenfall-Tochter Stromnetz Berlin aus und das Berliner Stromnetz, mit seinen mehr als 35.000 Kilometer Leitungen und 80 Umspannwerken, steht zum Verkauf an. Ein Geschäft, das auch weit über Berlins Grenzen hinaus Einfluss auf das Gelingen der Energiewende haben wird.

Nun muss der Senat dieses Eigentums- und Nutzungsrecht neu vergeben und somit für die nächsten 20 Jahre festlegen, wem das Netz gehören soll: Ob einem privaten Unternehmen, einem kommunal betriebenen Stadtwerk oder eine ganz andere Gestaltung.

Mit der Abstimmung  am 3.November hat jeder wahlberechtigte Berliner Bürger die Möglichkeit, aktiv an der Zukunft seiner Stadt  mitzuwirken.
Also:  

Geht zur Abstimmung am 03.11.2013, Ihr könnt mit Eurer Stimme etwas bewirken!

Hier zum Wortlaut  des Volksbegehrens über die Rekommunalisierung der Berliner Energieversorgung:

https://www.wahlen-berlin.de/abstimmungen/VE2013_NEnergie/Taegerin_und_Wortlaut.pdf

Vor 14 Jahren meinte eine Berliner Regierung, Marktwirtschaft kann alles besser als die Kommune und verkaufte die für eine Stadt lebenswichtigen Versorgungssysteme Wasser und Energie. Später zeigte sich, dass in monopolistischen Strukturen ( und das ist Wasser- und Stromversorgung nun einmal)  nichts besser gemacht werden muss, um Maximalprofit aus den Anlagen herauszuholen …

Und weil es hier zumeist um Literatur geht, will ich das Thema nutzen, um noch einmal auf die geniale Hörspielserie „Offenbarung 23“ , speziell auf die Folge 15 hinzuweisen, die sich thrillermäßig auch mit Berliner Geschichte beschäftigt, denn manches war irgendwie schon einmal dagewesen, wie zum Beispiel der Verkauf der Wasserversorung …

O König von Preußen


O König von Preußen
(um 1800)
auch Deserteurslied genannt, Gesungen nach der Melodie des Marschlied „Wir preußischen Husaren“ war jederzeit ein Wechsel in den unverfänglicheren Text möglich

O König von Preußen, du großer Potentat
Wie sind wir deines Dienstes so überdrüssig satt!
Was fangen wir jetzt an in diesem Jammertal
Allwo ist nichts zu finden als Mühsal, Not und Qual.

Und kommt das Frühjahr an, da ist die große Hitz‘
Da heißt es exerzieren dass ein’m der Buckel schwitzt.
Da heißt es exerzieren von Morgen bis Mittag
Und das verfluchte Leben das währt den ganzen Tag.

Vom Exerzieren weg, geht’s wieder auf die Wacht,
Kein Teufel tut dich fragen, ob man zu essen hat.
Kein Branntwein in der Flaschen, kein weißes Brot dabei,
Ein schlechtes Tabakrauchen das ist der Zeitvertreib.

Und kommt ein frisch Parad, tut man ein falschen Tritt,
Dann hört man es schon rufen: Der Kerl muss auf den Glied!
Patronentasche runter, den Säbel abgelegt,
Und tapfer drauf geschmissen bis er sich nicht mehr regt.

Ihr Herren nehmt’s nicht wunder wenn einer desertiert,
Wir werden wie die Hunde mit Schlägen strapaziert;
Und bringen Sie uns wieder, sie hängen uns nicht auf,
Das Kriegsrecht wird gesprochen: Der Kerl muß Gassen lauf!

Und wann wir Gassen laufen so spielet man uns auf
Mit Waldhorn und Trompeten, dann geht es tapfer drauf.
Da werden wir gehauen von manchem Musketier
Der eine hats Bedauern, der andre gönnt es mir.

Und werden wir dann alt, wo wenden wir uns hin?
Die Gesundheit ist verloren, die Kräfte sind dahin.
Und endlich wird es heißen: Geh‘ Vogel ohne Nest!
Hey Alter, nimm den Bettelsack, bist auch Soldat gewest!