Wirklich Dativ oder Genitiv oder wie du willst ?


Ich schreibe ganz gerne Rezensionen zu Produkten, die ich online gekauft habe und richte mich bei der Kaufentscheidung auch an Rezensionen, die andere Käufer geschrieben haben.
Letztens schrieb ich eine Rezension für eine Kette, bei der mich nur der Anhänger interessierte. Ich schrieb also flott los… wegen dem Anhänger gekauft und hatte gleich ein Fragezeichen im Hirn. Wegen dem Anhänger, ist das richtig? Falsch ist es ja eigentlich nicht wirklich. Wegen des Anhängers gekauft habe klingt furchtbar und ist auch nicht falsch – des Anhängers wegen – die Wendung hat mich dann zufrieden gestellt.

Aber das Thema blieb im Hirn und begann zu googeln, und fand dieses grammatische Informationssystem des Instituts für Deutsche Sprache, wo sich auch mit der Frage wegen dem – wegen des beschäftigt wurde.

http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/fragen.ansicht?v_id=67

Als Quint möchte ich daraus zitieren:

  • Die vielleicht wichtigste Feststellung gilt der Bedeutung der verschiedenen Formen: Anders als etwa bei auf den Baum und auf dem Baum wirkt sich die Wahl des auf wegen folgenden Kasus (Wes- oder Wemfall) in keiner Weise auf die Bedeutung des Gesagten aus oder auch nur dessen Verständlichkeit. Wenn es manchem dennoch der Rede wert scheint, nicht einfach beides nebeneinander bestehen zu lassen, dann hat dies wohl in erster Linie damit zu tun, dass die Wahl des Kasus zum Kriterium für Gruppenzugehörigkeit erhoben wird, ganz so, wie dies mit der Wahl einer bestimmten Weise, sich zu kleiden, erreicht werden kann.
  • Soweit sich für das heutige Deutsch überhaupt so etwas wie die Bedeutung eines Kasus ausmachen lässt, liegen Genitiv und Dativ in vielen Verwendungen nah beieinander und besagen, dass da etwas ist, was anderem zukommt, widerfährt, gehört oder einfach zuzuordnen ist. Wie nah beides zusammen liegt, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die Sprecher des von Adelung kritisierten „Oberdeutschen“ problemlos ganz ohne Genitiv auskommen – nicht anders übrigens als Sprecher und Schreiber des Italienischen und Französischen, in deren Sprachen im nominalen Bereich längst eine Präposition (di bzw. de) die Funktion der Genitivendung übernommen hat.

Was so als Nazi-Hassmail empfunden wird


es gibt nur wenige Linke, die mit Meinungsfreiheit umgehen können – wie dieses Beispiel mal wieder zeigt. Durchaus ein Grund, mal wieder zu zitieren:
„Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der »Gerechtigkeit«, sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die »Freiheit« zum Privilegium wird.“ –
Fundort: Die russische Revolution. Eine kritische Würdigung, Berlin 1920 S. 109; Rosa Luxemburg – Gesammelte Werke Band 4, S. 359,

Hassmails nehme ich aus diesem Freiheitsgedanken natürlich aus, die sind und bleiben ein Straftatbestandteil.