Klassik-Radio verschenkt ein Haus an Kinder


Welche Kita braucht ein grünes Spieleparadies, welcher Verein einen weltweit einzigartigen Treffpunkt? Welches Projekt braucht ein Dach über dem Kopf? Sie konnten sich mit Ihren Freunden für das Klassik Radio-Freunde Haus bewerben – und jetzt wird abgestimmt, wer das Green Building bekommen soll! 

Entschieden habe ich mich für einen Klick in diese Bewerbung, sie ist vielleicht nicht die eleganteste, aber kein Anliegen hat mich so bewegt wie dieses:


Trauerzeit-Berlin (für trauernde Kinder und Familien Berlin Brandenburg e.V.)

Inga Hennig, Waltraud Dederichs, Julian Erdmann, Helga Reichelt, Simone Rönick, Stefan Maria Rother, Barbara Galonska, Joseph Nii Amarhüber, Markus Lau Hintzenstern, Karin Richter, Stefan Maria Rother, Friederike Schodlok und Jörn Scholz über den Verein:
Mein Name ist Inga Hennig und ich bin 21 Jahre alt. Kommen wir gleich zum Thema wieso unbedingt wir? Und zwar: Ich bin jetzt seit gut 2 Jahren in einer Trauergruppe für Jugendliche,in der ich eigentlich nicht mehr sein dürfte da ich schon zu alt bin. Ich bin dort sehr gerne,dort kommen Jugendliche im Alter zwischen 14-18Jahren hin und reden darüber was Ihnen so an Ihrer eigenen Trauer schwer fällt,was sie sich vom Leben weiteren Leben wünschen. Sie versuchen mit dem Leben,jemanden verloren zuhaben klar zukommen. Heute in unserer Gesellschaft wird das Thema „TRAUER“ total beiseite geräumt. Es ist so gesagt ein TABU Thema. Obwohl es falsch ist,gerade Kinder und Jugendliche brauchen dieses Thema,klar Erwachsene natürlich auch. Dort in das Trauerzentrum kommen Kinder,Jugendliche,junge Erwachsene und Verwitwete hin. Alle die,die jemanden zum Reden brauchen und einfach ein bisschen Ablenkung. Dort spüren die Personen einfach Verständnis,man kann auch einfach dort Sitzen und nichts sagen und man wird verstanden. Wir die Teensgruppe so heißen wir,haben letztes Jahr eine Ausstellung angefangen zu erstellen. Doch bisher ist nichts daraus geworden weil wir keinen passenden Raum dafür gefunden haben. Das Problem ist das heutzutage immer alle viel Geld kostet. Da wäre dann das Haus passend. Auf jeden Fall habe ich jetzt vor ein paar Tagen erfahren,das wenn sich keine Sponsoren mehr anfinden oder wir eine neue Unterkunft für diesen Verein finden dass,das Trauerzentrum dann zum Ende des Jahren Schließen muss. Was natürlich nicht sehr toll wäre,den ich finde solche Stellen sollten wirklich erst dann geschlossen werden,wenn es gar keine Lösung mehr gibt. Diese Stellen gibt vielen wirklich einfach einen Starken halt.Die frage ist wo gehen die Jugendlichen hin wenn es diesen Verein nicht mehr gibt???? Kinder,Jugendliche,junge Erwachsende und Verwitwete brauchen einfach einen Ort wo sie einfach mal so seinen können wie sie gerne wären. Heulen,Lachen,schweigen,viel reden. Das macht man in einer normalen Umgebung nie!

Beim Verein TrauerZeit bin ich seit etwa 1 Jahr als ehrenamtliche Betreuerin tätig. TrauerZeit existiert ausschließlich von Spenden, erhält keine staatlichen oder sonstigen öffentlichen Zuschüsse. Die jetzigen Räume sind sehr beengt, wir können uns aber aufgrund der finanziellen Situation keine Veränderung leisten. Unsere Kinder- und Jugendlichentrauergruppen, bis zu 12 Kinder 5 Betreuer jeweils, sind ganzjährig ausgebucht, es gibt eine Warteliste. Der Bedarf an Plätzen ist immens – die Arbeit mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen, die ein Elternteil, ein Geschwisterteil, oder ein Großelternteil durch Tod verloren haben, sehr wichtig, oft lebenswichtig, zur Stabilisierung der Psyche und Depressions-Prävention. Es wäre wunderbar, wenn wir endlich ausreichend Platz für unsere Arbeit, wie Kreativraum, Toberaum, Treffpunkt für die Verwitwetenarbeit und unser kleines Büro hätten !!

Auf dass wir bald tolle Räume und einen wundervollen Ort für all die wundervollen Menschen haben, die diesen Ort verdient haben!

Weil es so wichtig ist, trauernde Kinder, Jugendliche und junge Familien in ihrem Verlust zu trösten, unterstützen und beim Verarbeiten zu helfen. Außerdem gibt es in ganz Berlin keine weitere Einrichtung für diese Betroffenen!

Unser Zentrum für trauernde junge Menschen in Berlin ist die einzige Anlaufstelle für Halb-/Vollwaisen und Jung Verwitwete in der Region Berlin und dem gesamten Umland. Es gibt ca 32.000 Betroffene und doch schauen alle weg… Wir haben 2012 fast 500 jungen trauernden Menschen mit Krisenintervention, Gesprächen und Trauerbewältigungsgruppen geholfen. Seit Jahren kämpfen wir um Zuschüsse von staatlicher Seite – bisher erfolglos. Wir müssen daher unsere gesamte Arbeit und unsere viel zu kleinen Räume in einer Parterrewohnung in Berlin Prenzlauer Berg mit Spenden finanzieren! Solch ein Haus wäre ein Segen – endlich hätten wir ausreichend große Räume für unsere Kindertrauergruppen und Jugendlichengruppen sowie Therapieräume.

Kinder, die ihre Elternteile verloren haben, brauchen Platz zum Trauern, um dem Leben Mut zu geben.

Hier ist ein einmaliger Ort wo Menschen trauen können über den Verlust geliebter Menschen und wieder lachen lernen

Als musiker aus Ghana sprachen wir über Trauer und Tod inmeiner Heimat. Beim Trommelspiel konnten die Kinder ihre Gefühle rauslassen. Dieser Ort läßt Trauer zu und gibt Freude zugleich.

Der Verein arbeitet seit vielen Jahren ohne staatliche Zuschüsse oder eine regelmäßige Finanzierung mit trauernden Kindern und Jugendlichen, die z.B. Eltern oder Geschwister verloren haben, und jungen Verwitweten nach dem Tod von geliebten Partnern. Diese Arbeit wird in Berlin von keinem anderen Verein in diesem Umfang geleistet, wohl auch, weil die Themen Tod und Trauer nicht gesellschaftsfähig sind, auch wenn sie uns alltäglich auch in dieser Stadt begegnen. Aufgrund der fehlenden Finanzierung kommen wir im Laufe dieses Jahres an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit durch Mitgliedsbeiträge und kleinere Spenden. Die Aquise von größeren geldlichen Mitteln hat uns sehr viel Zeit gekostet und bisher nicht zu einem Erfolg geführt. Daher werden wir wohl oder übel gegen Ende des Jahres die Miete für unsere Beratungsräume nicht mehr aufbringen können und preiswerte Räume sind in der Stadt Berlin in zentraler Lage nicht zu finden. Ein eigenes Haus würde uns zumindest diese Belastung wesentlich erleichtern und das Leben der Beratungs- und Betreuungseinrichtung sichern.

Wegen dem großen Bedarf in der heutigen Konsum- und Bedienungsgesellschaft.

Kinder, die ihre Elternteile verloren haben, brauchen Platz zum Trauern, um dem Leben Mut zu geben.

Weil es ein unersetzlicher Verein für alle jungverwitweten Familien in Berlin und Brandenburg ist und diese Hilfe von vielen gebraucht wird!

3 Gründe, warum wir das Haus gewinnen sollten: 1. Weil die angemietete 3-Zimmer-Wohnung aufgrund des riesengroßen Zulaufs einfach nicht mehr ausreicht. 2. Weil der Verein – und damit eine in Berlin einzigartige und wichtige Einrichtung – finanziell vor dem Aus steht (Alleine die Ausgaben für die monatliche Miete sind mit Spenden kaum zu decken) 3. Weil Hinterbliebene (nicht nur Erwachsene) einen Ort haben sollten, an dem Sie sich mit Ihrer Trauer auseinandersetzen können. Gerade Kindern tut der Kontakt zu anderen betroffenen Kindern in den Kindertrauergruppen sehr gut.

Wer auch so empfindet und abstimmen möchte, kann das hier tun:

Klassikradio und in die Suchmaske (mit der kleinen Lupe) Trauerzeit-Berlin (für trauernde Kinder und Familien Berlin Brandenburg e.V.) eingeben und am Ende des Beitrags dann die Stimme geben.

Zur Zeit sind es 1299 Stimmen, aber ich befürchte, ohne intensive Werbung geht der Antrag unter, Trauer findet leise statt und es gibt Mitbewerber, die sich medienwirksam mit Politikern und Prominenten stets in den Fokus der Aufmerksamkeit stellen und dadurch allgemein bekannt sind, dabei könnte deren Anliegen, das mir durchaus am Herzen liegt, in jeder staatlichen Bibliothek gänzlich umgesetzt werden.